Wer besiedelt unsere Bienenhotels? Auf dieser Seite sollen einige typische Bienen- und Wespenarten kurz beschrieben werden. Keine Exoten, sondern Arten, die am häufigsten an Nisthilfen angetroffen werden.

Name: Rote Mauerbiene (Osmia bicornis)
Synonym: Osmia rufa

Merkmale: 8-13 mm. Brust und Hinterleib rot-braun behaart, Hinterleibsspitze schwarz behaart. Gesicht beim Männchen weiß, beim Weibchen schwarz behaart.

Biologie: häufige Art. Nur eine Generation pro Jahr.

Flugzeit: April bis Juni

Nisthilfen: die häufigste Art in Nisthilfen, besiedelt Bohrlöcher im Holz oder hohle Stängel, bevorzugter Durchmesser 6-8 mm. Die fertigen Nester werden mit feuchtem Erdmaterial verschlossen.

Besonderheiten: die Art ist in der Wahl ihrer Nistplätze sehr flexibel und nistet gelegentlich sogar in Schlüssellöchern, Fensterrahmen oder Gartenschläuchen.

Die Rote Mauerbiene können Sie hier bestellen.

Nest der Roten Mauerbiene in einem Nistblock. Eier und junge Larven am Nahrungsvorrat aus Pollen und Nektar vom Apfel.

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Name: Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta)

Merkmale: 12-16 mm. Brust schwarz, Hinterleib komplett rot behaart. Gesicht beim Männchen weiß, beim Weibchen schwarz behaart.

Biologie: häufige Art, in Norddeutschland jedoch kaum verbreitet. Nur eine Generation pro Jahr.

Flugzeit: März bis Anfang Juni

Nisthilfen: häufig in Nisthilfen, besiedelt Löcher in Lehmwänden, Bohrlöcher im Holz oder hohle Stängel, bevorzugter Durchmesser 7-9 mm. Die fertigen Nester werden mit feuchtem Erdmaterial verschlossen.

Besonderheiten: die große pelzige Art erinnert oft an Hummeln.

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Name: Stahlblaue Mauerbiene (Osmia caerulescens)

Merkmale: 8-10 mm. Weibchen: Körper blau metallisch glänzend, Männchen rot-braun behaart mit grünen Augen.

Biologie: häufige Art, zwei Generationen pro Jahr. Sammelt bevorzugt auf Lippen- und Schmetterlingsblütengewächsen.

Flugzeit: April/Mai bis September

Nisthilfen: häufig in Nisthilfen, besiedelt Bohrlöcher im Holz oder hohle Stängel, bevorzugter Durchmesser 4-5 mm. Die fertigen Nester werden mit zerkauten Blattstücken verschlossen.

Besonderheiten: die Art ist sehr wärmeliebend..

Der typische grüne Nestverschluss der Art wird aus zerkauten Blattstücken hergestellt.

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Auch andere Mauerbienenarten nisten in Nisthilfen. Die Mauerbiene Osmia leaiana fliegt erst im Hochsommer, sie bevorzugt Stängel mit 6 bis 8 mm Durchmesser.
Die kleinen Löcherbienen Osmia truncorum und O. crenulata bevorzugen Bohrlöcher in Holz oder Stängel mit einem Innendurchmesser von 3 bis 5 mm. Auch die beiden Scherenbienen Osmia rapunculi und Osmia florisomnis sind regelmäßige Besiedler dieser Durchmesser.


Rosen-Blattschneiderbiene (Megachile centuncularis)

Blattschneiderbienen gehören wie die nah verwandten Mauerbienen zu den Bauchsammlern. Auch sie sammeln den Pollen auf der Unterseite ihres Hinterleibes.
Ihren Namen verdanken die Blattschneiderbienen dem Umstand, dass sie aus Blättern runde und ovale Stücken herausschneiden, mit denen sie ihre Nester auskleiden. Die Rosen-Blattschneiderbiene bevorzugt dazu frische Rosenblätter, nimmt aber auch Blätter verschiedener anderer Pflanzen an.
Außer Megachile centuncularis nisten M. versicolor und M. willoughbiella gelegentlich in künstlichen Nisthilfen. Am häufigsten werden markhaltige Stengel besiedelt, aber auch hohle Stengel werden angenommen. M. willoughbiella nistet gerne in Steilwänden in verlassenen Gängen der Pelzbienen.


Pelzbiene (Anthophora plumipes)

Pelzbienen erinnern durch ihren kompakten Körper und die dickte Behaarung an Hummeln. Oft werden sie von Laien verwechselt. Pelzbienen sind typische Bodenbesiedler. Die meisten Arten der Gattung leben dabei in Steilwänden. Wer künstliche Lehmwände errichtet, kann zumindest Anthophora plumipes als Besiedler erwarten. Gelegentlich nistet auch die kleinere Verwandte A. quadrimaculata in künstlichen Steilwänden.


Trauerbiene (Melecta albifrons)

Trauerbienen legen keine eigenen Nester an. Sie leben als Schmarotzer in den Nestern von Pelzbienen. Wie ein Kuckuck legen die Weibchen ihre Eier in die fremden Nester.


Seidenbiene (Colletes daviesanus)

Auch Seidenbienen legen ihre Nester im Boden an. In künstlichen Steilwänden finden sie sich schnell an. Colletes daviesanus erscheint meist Mitte Juni und fliegt bis August. Gelegentlich nistet die Art auch in Holzbohrlöchern oder hohlen Stengeln. Pollen für ihre Nachkommen sammeln diese Bienen nur auf Korbblütengewächsen. Im Sieldungsbereich ist diese Art überall häufig.


Grabwespe (Trypoxylon figulus)

Zahlreiche Grabwespenarten können als Besiedler künstlicher Nisthilfen auftreten. Trypoxylon figulus zählt dabei zu den häufigsten Arten. Sie ist ca. 7,5 bis 12 mm lang, sehr schlank und schwarz. Die anspruchslose Art nistet in Steilwänden oder Stengeln. Sie bevorzugt Stengel mit Durchmessern von 3-5 mm. Als Nahrung für ihre Nachkommen tragen diese Grabwespen Spinnen ein, die durch einen Stich gelähmt werden.

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Name:  Nitela borealis

Familie: Grabwespen (Crabronidae)

Merkmale: 3-4,5 mm. Einer der kleinsten Besiedler von künstlichen Nisthilfen.

Biologie: Als Larvennahrung werden vor allem Staublauslarven und Blattläuse eingetragen.

Flugzeit: Juni - September

Nisthilfen: gelegentlich in Nisthilfen, besiedelt hohle Stängel, bevorzugter Durchmesser ca. 2-3 mm. Als Baumaterial für die Zwischenwände und den Nestverschluss werden kleinste Partikel (Erdbröckchen, Holzfasern u.a.) verwende, die dicht geschichtet werden.

 

 

 

Ist der Hohlraum komplett mit Brutzellen gefüllt, wird der Eingang mit einem dicken Verschluss aus verschiedenen Kleinteilen verschlossen.
Die verwendeten Kleinteile sind zwar winzig, bezogen auf die geringe Körpergröße des Tiere aber oft gewaltig. Geschickt werden die Teile verbaut und größere Lücken ausgefüllt.

 

 

 

 

 

 

 


Zwei fertige Nester. Als Nistplatz wählte die Wespe hier 2 hohle Zierbambus-Stängel mit sehr geringem Durchmesser, die in einer  Nisthilfe verbaut waren.

 

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Name: Faltenwespe Allodynerus rossii

Merkmale: 9-12,5 mm. Eine der wenigen solitären Faltenwespen mit rot gefärbten Beinen.

Biologie: in Deutschland selten. Als Larvennahrung werden Kleinschmetterlingslarven eingetragen.

Flugzeit: Juni - September

Nisthilfen: gelegentlich in Nisthilfen, besiedelt hohle Stängel, bevorzugter Durchmesser ca. 6 mm. Die fertigen Nester werden mit feuchtem Erdmaterial verschlossen.

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Goldwespe (Pseudospinolia neglecta)

Goldwespen gehören zu den farbenfreudigsten Insekten. Rot-, Blau- und Grüntöne lassen diese Tiere in der Sonne wie Edelsteine funkeln. Goldwespen leben als Schmarotzer. Sie legen ihre Eier in die Nester von Bienen oder Wespen, wo sich ihre Larven vom Nahrungsvorrat der Bienen oder Wespen ernähren. Da sie aber nirgends häufig sind, sind sie keine Bedrohung für die Bienen und Wespen.

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