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Wer bewohnt mein Bienenhotel?
- Die häufigsten Besiedler von Bienenhotels sind tatsächlich Bienen - Wildbienen. Diese solitär (also einzeln) lebenden Arten bilden keine Staaten. Jedes Weibchen legt alleine ein Nest an, das sie selber mit Nahrung versorgt. Aus diesem Nest schlüpfen dann im Normalfall im kommenden Jahr die Nachkommen aus. Mehr zum Thema Wildbienen und Wespen finden Sie in Text, Bild und Videos unter www.stechimmen.de

Was fressen meine Besiedler des Bienenhotels?
- Bienen und Wespen leben als fertige Insekten von Kohlenhydraten, meist in Form von Blütennektar. Für ihre Larven tragen Bienen ein Gemisch aus Pollen und Nektar ein. Solitäre Wespen hingegen gehen auf die Jagd, um ihre Nachkommen zu versorgen. Sie tragen Insekten (vor allem Raupen oder Blattläuse) oder Spinnen ein.

Können die Besiedler stechen?
- Theoretisch können die Weibchen vieler Bienen- und Wespenarten stechen. Allerdings ist der Stachel fast aller Arten so weich, dass er nicht einmal die menschliche Haut durchdringen kann. Außerdem haben die Einsiedlerbienen keinen Staat zu verteidigen wie die Honigbienen, gehen daher jeder Konfrontation scheu aus dem Wege. Sie brauchen sich also um Ihre Sicherheit oder die Ihrer Kinder keine Sorgen zu machen. Der Autor dieser Seite wurde in vielen Jahren Umgang selbst mit Tausenden von Wildbienen an den Nisthilfen niemals gestochen.

Wie komme ich an Wildbienen?
- Bieten Sie den Bienen Nisthilfen an, diese kommen meist von ganz alleine. Arten wie die Rote Mauerbiene sind sehr flexibel in der Wahl ihrer Behausungen und nehmen schnell die neuen Nistgelegenheiten an. Wer nicht auf die natürliche Besiedlung warten mag, kann Rote Mauerbienen auch hier bestellen.


Wie schnell wird mein Bienenhotel bezogen?
- Die von uns entwickelten Bienenhotels sind für verschiedene Besiedler ausgesprochen attraktiv. So können sich unter Umständen sehr schnell die ersten Besiedler einquartieren.
Ein Beispiel. Frau I. Rother, die 2 Bienenhotels gekauft hatte, rief am 5. Mai 2004 glücklich an und berichtete, dass Ihr Bienenhotel, das sie an eine Wand einer Laube innerhalb ihres Kleingartens gehängt hatte, bereits nach einer halben Stunde besiedelt wurde. Ein “niedliches Bienchen mit rotem Bauch” hatte das neue Quartier schnell gefunden.
Andere müssen sicher länger auf Besiedler warten. Außer von etwas Glück hängt die Besiedlungsgeschwindigkeit natürlich von der Jahreszeit, Aufhängung der Nisthilfen und dem natürlichen Vorkommen von Besiedlern im Umfeld ab.

Welche Himmelsrichtungen sind für Nisthilfen zu empfehlen?
- Die Ausrichtung der Nisthilfen sollte so sonnig wie möglich sein. Perfekt ist Südosten oder Süden. Je länger die Nisthilfen am Tag der Sonne ausgesetzt sind, desto höher ist die Chance der Besiedlung, da die meisten Arten vor allem an besonnten Strukturen nach Neststandorten suchen.

Wie hoch muss ich die Nisthilfen aufhängen?
- Die Nisthilfen sollten mindestens 1 m hoch über dem Boden angebracht werden. Ausnahmen bilden künstliche Steilwände, die auch ebenerdig angeboten werden können. Ideal ist sicherlich die Augenhöhe, um das Leben rund um Ihr Hotel gut beobachten zu können. Aber selbst in hochgeschossigen Häusern lohnt eine Anbringung. Der Autor konnte selbst im 17. Stock eines Hochhauses Wildbienen auf einem Balkon beobachten.

 Wie sehen Wildbienennester von innen aus?
- In den Stängeln legen die Wildbienen ganz unterschiedliche Nester an. Das erste unten stehende Bild zeigt zwei geöffnete Pappstängel, in der eine Rote Mauerbiene nistete. Die Biene hat rechts am Stängel den Bau mit einem kleinen Lehmpfropfen begonnen. Daran anschließend hat sie die erste Zelle mit Pollen und Nektar gefüllt und ein Ei daran gelegt. Dann wurde eine Zwischenwand gebaut, welche die Zelle zur nächsten abtrennt. Nach je 7 Brutzellen hat die Mauerbiene den fertigen Stängel nach außen mit Lehm verschlossen. Auf dem Bild erkennt man die Larven unterschiedlicher Größe auf ihrem Pollen-Nektar-Vorrat.

Das zweite Bild zeigt ein Nest einer Blattschneiderbiene (Megachile versicolor). 5 Brutzellen hat die Biene angelegt. Am Hinterende (rechts) hat die Biene anfangs aus kreisrunden Blattstücken einen Nestverschluß gebaut. Dann kommt eine leer gelassene Zelle, dann kommen 5 Brutzellen, die aus ovalen Blattstückchen gebaut wurden. Zum Schluß folgt wieder eine Leerzelle und ein Nestabschluß aus runden Blattstücken (links). In die Brutzellen aus Blattstücken wird wie bei anderen Bienen ein Pollen- und Nektarvorrat eingetragen und pro Zelle ein Ei gelegt. Die schlüpfenden Larven fressen den Nahrungsvorrat auf, spinnen sich einen Kokon innerhalb der Zellen aus Blattstücken und verpuppen sich hierin. Sie verbringen den Herbst und Winter als Larven und verpuppen sich und schlüpfen im Frühjahr.

Ich würde jetzt noch gerne eine Nisthilfe aufstellen, geht das oder ist die Jahreszeit schon zu weit fortgeschritten?
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Wildbienen und Wespen fliegen etwa von März bis September. In der gesamten Zeit lohnt es, Nisthilfen anzubieten, da sie im gesamten Zeitraum besiedelt werden. Die größte Chance der Besiedlung ist im April-Mai, wenn die Hauptflugzeit der Roten und Gehörnten Mauerbienen ist, da diese am einfachsten anzulocken sind. Im Juni kommen zahlreiche weiter Arten hinzu. Aber auch im Juli kommen noch neue Arten, die vorher noch nicht fliegen.

Wie lange leben die fertigen Bienen, die die Nisthilfen besiedeln?
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Die Bienen leben als fertige Bienen nur eine recht kurze Zeit, meist nur etwa 4 Wochen. In dieser Zeit legen sie ihre Nester an. Mit der Zeit sieht man ihnen ihr Alter an. Die Behaarung wird dünner und blasser, die Flügelränder fransen aus. Die Tiere werden deutlich langsamer und fliegen viel weniger aus als in den ersten Tagen. Irgendwann stirbt die Biene dann unterwegs oder im Niströhrchen.
Die Lebensdauer der einzelnen Arten schwankt dabei beträchtlich. Rote Mauerbienen fliegen ca. 4 Wochen, die großen Holzbienen hingegen fliegen fast die ganze Saison lang, also mehrere Monate.

Legen Wildbienen in den Nisthilfen nur ihre Eier ab oder werden die von denen dann auch bewohnt?
- Wildbienen und Wespen füllen die Nisthilfen mit Nahrungsvorräten und legen dann ihre Eier daran ab. Die Bienen selbst halten sich über Nacht auch darin auf. Selbst Arten, die nicht in Nisthilfen ihre Nester anlegen, schlafen nachts gerne z.B. in hohlen Stängeln.

Überstehen die Bienen in den Nisthilfen den Frost?
- Frost ist für die Bienen gar kein Problem. Milde Winter sind sogar eher gefährlicher als kalte, da "verbrennen" die Bienen mehr Energie durch höheren Stoffwechsel und sind eher gefährdet, durch Feuchtigkeit und höhere Temperaturen an Schimmel zu leiden.

Wann genau schlüpfen die Mauerbienen eigentlich und woran sehe ich, dass die Bienen geschlüpft sind?
- Die verschiedenen Wildbienen haben unterschiedliche Flugzeiten. Die Rote Mauerbiene z.B. ist ein typischer Frühjahrsflieger, die Tiere schlüpfen etwa ab April. Wenn Stängel aus dem Vorjahr vorne verschlossen waren, sieht man nach dem Ausschlüpfen ein Loch im Nestverschluss.

Meine Nisthilfen werden von Vögeln aufgehackt, was kann ich dagegen machen?
- Vögel sind an Nisthilfen oft eine echte Plage. Sie ziehen Stängel aus den Nisthilfen und lassen diese fallen oder picken diese am Anfang auf.
Das Runterfallen der Stängel kann den Bienen in der ersten Zeit, wenn sie noch als weiche Larven oder Puppen im Stängel sind, schaden. Über Winter liegen die Mauerbienen als fertiges Insekt im Stängel, da kann ihnen beim Fall nicht viel passieren. Vorne aufgehackte Stängel haben meist die vorderen 1 oder 2 Brutzellen verloren. Viel tiefer kommen die Vögel meist nicht.
Da, wo es mit Vögeln Ärger gibt, lohnt es sich, Kaninchendraht vor den Nisthilfen anzubauen, um die Vögel abzuhalten.

Kann man ein Bienenhotel über viele Jahre unverändert sich selbst überlassen oder muss man das Hotel jedes Jahr erneuern?
- Prinzipiell sind die Bienenhotels für den langjährigen Gebrauch gedacht. Die Bienen fangen an, die Niströhren zu besiedeln. Auch bereits genutzte Röhrchen, aus denen im folgenden Jahr die Bienen ausschlüpfen, werden (vor allem bei Platzmangel) gesäubert und erneut bezogen. So kann ein Bienenhotel bei trockener Aufhängung einige Jahre lang ohne Wartung bleiben. Irgendwann kann man dann die Niströhren auswechseln. Die alten Niströhren aber nicht wegwerfen, sondern in der Nähe des Bienenhotels noch ausschlüpfen lassen.

Wie lange kann man die Röhrchen eigentlich verwenden?
Bei trockener Aufhängung der Nisthilfen halten die Stengel recht lange. Die von uns entwickelten Pappröhrchen sind imprägniert, um jahrelang auszuhalten. Aber wenn sie richtig nass werden, hilft die Imprägnierung auch nicht. Also bitte immer auf trockene Aufhängung der Nisthilfen achten.

Wie lange bleiben solche Niströhren verschlossen und was ist der Grund, wenn sie nicht geöffnet werden, also kein Ausfliegen der neuen Generation zu beobachten ist?
Die meisten heimischen Wildbienenarten haben nur 1 Generation im Jahr. Wenn also z.B. eine Blattschneiderbiene bei Ihnen im Juli ein Nest anlegt und verschließt, werden ihre Nachkommen erst ca. 1 Jahr später, also im darauffolgenden Sommer ausschlüpfen. Vor allem verschiedene solitäre Wespenarten, die ebenfalls in den Nisthilfen ihre Nester anlegen können, haben z.T. 2 oder 3 Generationen im Jahr. Da kann also bereits nach 4-6 Wochen die Nachkommenschaft schon ausschlüpfen.
Wenn nach weit über 12 Monaten noch nichts aus den verschlossenen Nestern geschlüpft ist, kommt meist auch nichts mehr heraus. Zwar können die Nachkommen einiger Bienenarten durchaus im seltenen Fall auch mal ein weiteres Jahr überliegen, aber meist ist das Nicht-Schlüpfen ein Zeichen dafür, dass die Brut tot ist. Dies kann u.a. an Schimmelbildung, falschen Temperaturen oder Parasiten liegen.


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